alb
Alb-Kaserne
Stetten am kalten Markt
Die Alb-Kaserne ist die jüngere der zwei Kasernen der Bundeswehr am Standort Stetten am kalten Markt im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg auf der Schwäbischen Alb südlich des Truppenübungsplatzes Heuberg. Die zweite Kaserne, das Lager Heuberg, ist wesentlich älter und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.Die beiden Liegenschaften des Standortes Stetten am kalten Markt – Alb-Kaserne und Lager Heuberg – befinden sich nordwestlich des Ortes und umfassen eine Fläche von 141,8 Hektar (Stand: Mai 2007). Unmittelbar vor der Alb-Kaserne befindet sich ein Standortübungsplatz mit 89 ha Größe.
Der Standort hat 1.640 Dienstposten (Stand: 2019).
Stationierte Truppenteile:
°°°°Artilleriebataillon 295
°°°°°°°°°°°°°°°°Aktives Artilleriebataillon - Zugehörigkeit D/F-Brigade
°°°Panzerpionierkompanie 550
°°°Panzerpionierkompanie 550
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°°°°°5./Jägerbataillon 292 (Schwere Jäger-Kp)
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°°°°°°°Ausbildungsstützpunkt Kampfmittelabwehr
°°°°°°°Ausbildungsstützpunkt Kampfmittelabwehr
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°°°°°°2./Feldjägerregiment 3
Ehemals stationierte Truppenteile:
°°°°°°2./Feldjägerregiment 3
Ehemals stationierte Truppenteile:
Feldjägerbataillon 452
Panzerbataillon 293
Panzergrenadierbataillon 294
Instandsetzungsbataillon 210
Kampfmittelbeseitigungskompanie 21
Panzerbataillon 293
Panzergrenadierbataillon 294
Instandsetzungsbataillon 210
Kampfmittelbeseitigungskompanie 21
Wappen mit artilleristischem Bezug:
ArtBtl 295
Geschichte dieses Verbandes:
Das heutige Artilleriebataillon 295 ist nun das älteste aktive Artilleriebataillon der Bundeswehr. Es wurde 1958 als Feldartilleriebataillon 442 (Kader - FArtBtl 442) in Münsingen (Herzog-Albrecht-Kaserne) aufgestellt. Am 1. Oktober 1958 wurde es in Feldartilleriebataillon 295 umbenannt. Vom 15. Dezember 1958 bis Januar 1959 verlegte das Bataillon nach Immendingen in die Neue Kaserne, die am 27. Mai 1967 in Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne umbenannt wurde. Das Bataillon bildete die ersten Wehrdienstleistenden aus, wurde mit der Feldhaubitze FH 105mm (L) ausgestattet und war der Panzerbrigade 29 als Brigadeartilleriebataillon unterstellt.
Als das Bataillon 1966 mit der Panzerhaubitze M109 ausgestattet wurde, wurde es zum 1. Oktober 1966 in Panzerartilleriebataillon 295 umbenannt. In den folgenden Jahren nahm das Bataillon an vielen binationalen (hauptsäc6hlich mit Frankreich) und internationalen Übungen, wie zum Beispiel der NATO-Übung REFORGER 1973 teil. Am 18. März 1993 erfolgte Rückbenennung in Feldartilleriebataillon 295 unter Fusion mit dem Feldartilleriebataillon 555 aus Horb und die Umgliederung in die Heeresstruktur 5. Vom Feldartillerie-bataillon 555 wurde Personal, Feldhaubitzen 70 und weiteres Material übernommen. Zeitgleich wurde das Bataillon der Deutsch-Französischen Brigade unterstellt. Es nahm 1994 an der Parade zum Französischen Nationalfeiertag auf dem Champs-Elysées teil. Mehrere Dschungelkampfausbildungen in Kooperation mit den französischen Streitkräften sowie Auslandseinsätze im Rahmen von SFOR und KFOR erfolgten 1996 bis 1998.
Jahresübergreifend war das Bataillon wieder in Rahmen von SFOR und KFOR auf dem Balkan aufgesetzt. Zum 1. Juli 2001 wurde das Bataillon mit der Panzerhaubitze 2000 ausgestattet und erneut in Panzerartillerie-bataillon 295 benannt.
In den Jahren 2002 und 2003 nahmen Teile des Bataillons an mehreren Einsätzen teil: KFOR + SFOR, während andere Teile in Afghanistan im Rahmen der Mission ISAF eingesetzt wurden. Zudem waren Teile des Bataillons der Task Force FOX in Mazedonien zugeteilt. In den Jahren 2004 und 2005 nahmen Teile des Bataillons erneut am Afghanistaneinsatz teil, diesmal als Teil der Kabul Multinational Brigade (KMND).
2005 wurde dem Bataillon das Fahnenband des Landes Baden-Württemberg durch dessen Innenminister Heribert Rech verliehen.
Mit der Heeresstruktur Neues Heer wurde das Bataillon im April 2006 in Artilleriebataillon 295, seinen heutigen Namen, umbenannt und die 4. Batterie mit dem Raketenwerfer MARS ausgestattet. Im Jahr 2011 wurden wieder Teile des Bataillons in Afghanistan, Kosovo und Mali eingesetzt. 2012 standen Soldaten des Bataillons als Teil der NATO Response Force im Kosovo nördlich der Stadt Mitrovica im Feuerkampf.
Mit der Einnahme der Heeresstruktur Heer 2011 verließ das Artilleriebataillon 295 nach 57 Jahren die Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne in Immendingen und verlegte mit dem Großgerät am 8. und 9. März 2016 an seinen jetzigen Standort. Formal wurde es bereits zum 1. Oktober 2014 am neuen Standort neu aufgestellt. Im Jahr 2016 nahmen Teile des Bataillons an TACET in Litauen teil. 2017 wurden Teile des Bataillons im Rahmen von Enhanced Forward Presence erneut in Litauen eingesetzt. 2018 wird das Bataillon erneut in Mali eingesetzt.
Im Februar 2018 wurde mit dem Raketenwerfer Mars II erstmals aus der Außenfeuerstellung Vogelbühl des Truppenübungsplatz Heuberg mit 48 110mm-Raketen scharf geschossen. Am 29. September 2018 begang das bataillon sein 60-jähriges Bestehen.
Die am 1. Oktober 2014 aufgestellte Ausbildungsunterstützungskompanie 295 (AusbUstgKp 295), deren Hauptauftrag die Durchführung der Grundausbildung war, wurde zum 1. Januar 2020 als 6. Batterie in das Bataillon eingegliedert.
Standortbereich:
Zum Standortbereich Stetten am kalten Markt gehören die Gemeinde Beuron mit den Ortsteilen Hausen im Tal, Langenbrunn, Neidingen und Thiergarten, besonders bekannt durch das dortige Benediktinerkloster, sowie auch die Gemeinde Schwenningen, die jedes Jahr von September bis Mitte Oktober mit einem bemerkenswerten Strohpark von sich reden macht.
Die Stadt Meßstetten wurde nach Schließung der dortigen Luftwaffenkaserne ebenfalls dem Standortbereich Stetten am kalten Markt zugeschlagen. Zur Kernstadt gehören die Stadtteile Hartheim, Heinstetten, Hossingen, Oberdigisheim, Tieringen und Unterdigisheim.
Geschichte: Zwischen 1910 und 1916 wurde das Lager Heuberg mit zugehörigem Truppenübungsplatz für das XIV. (Badische) Armee-Korps errichtet.
1914 begann auf dem Gelände der heutigen Alb-Kaserne die Einrichtung eines (Kriegs-)Gefangenenlagers nordwestlich des eigentlichen Lagers, welches bis 1917 bis auf 15.000 Kriegsgefangene anwuchs.
Ab 1920 wurde der gesamte Bereich zivil genutzt, bis die Nationalsozialisten 1933 Teile des Lagers Heuberg nutzten.
Nachdem 1934 die Wehrmacht den Truppenübungsplatz und das Lager Heuberg übernommen hatten, wurde 1940 im Bereich der heutigen Alb-Kaserne ein Reichsarbeitsdienstlager mit 400 Baracken eingerichtet.
Zwischen 1962 und 1966 wurde die Alb-Kaserne erbaut und 1966 ihrer Bestimmung übergeben. Sie besitzt eine zentrale Heizanlage (ZVA). In der Folgezeit wurde die Kaserne mehrmals in nördlicher und westlicher Richtung erweitert.
Das Zentrum für Kampfmittelbeseitigung der Bundeswehr wurde am 1. Juli 2005 am Standort neu aufgestellt. Dieser Verband ist einzigartig in der Bundeswehr und fasst alle Kampfmittelbeseitigungskräfte der Bundeswehr zusammen. Sollte die Kampfmittelbeseitigung dezentralisiert werden, könnte diese zur Folge haben, dass der geplante Bau des Sprengplatzes „Spitalwäldle“ überflüssig wird. Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr wurde im Oktober 2011 bekanntgegeben, dass das Zentrum für Kampfmittelbeseitigung der Bundeswehr im Jahr 2015 in den Ausbildungsstützpunkt Kampfmittelabwehr umgegliedert werden soll.
Der Zuständigkeitsbereich des "Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Stetten am kalten Markt" (BwDLZ Stetten a.k.M) erstreckt sich auf die Landkreise Rottweil, Zollernalb, Sigmaringen (ohne Bereich Standort Pfullendorf), Biberach (nur Bereich Standort Riedlingen) sowie Breisgau-Hochschwarzwald. Das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum versorgt von hier aus die Kasernen in Stetten am kalten Markt, Meßstetten, Mengen und Sigmaringen sowie die Robert Schuman-Kaserne in Müllheim. Die früher "Standortverwaltung" (STOV) genannte Behörde übernimmt die nicht-militärischen Aufgaben: Materialbeschaffung, Verwaltung, Bewirtschaf-tung und Unterhalt der Liegenschaften, Bauangelegenheiten sowie die Versorgung und Betreuung der zivilen und militärischen Mitarbeiter. In Stetten am kalten Markt sind mit knapp 400 die meisten zivilen Arbeiter beschäftigt. Es folgen Sigmaringen mit 173, Meßstetten mit 169 und Mengen mit 50. Mit Ausnahme von Meßstetten gibt es an allen Standorten eine Küche. Die zentrale Verwaltung des Dienstleistungszentrums befindet sich in Stetten am kalten Markt. 380 Beschäftigte sind Beamte und Angestellte, rund 400 Arbeiter (Hausmeister, Lageristen, Köche, Küchenhilfen, Maler, Elektriker und angelernte Kräfte).
Der Ort: Stetten am kalten Markt (Stetten a. k. M.) ist eine Gemeinde im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg. Überregional ist Stetten mit dem Truppenübungsplatz Heuberg, dem Lager Heuberg und der Alb-Kaserne als Militärstandort bekannt. Die Stadt mit ihren über 5.000 Einwohnern zu den großen Gemeinden im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg. Die Gesamtgemeinde Stetten am kalten Markt liegt mit ihrer Gemarkungsfläche von mehr als 5.600 Hektar auf einer Höhenlage zwischen 640 und 866 Metern über dem Meeresspiegel. Die Gemeinde gehört zum ehemals badischen Teil des Heubergs und zum Naturpark Obere Donau. Durch den Stettener Ortsteil Storzingen fließt die Schmeie.