westerwald
Westerwald-Kaserne
Montabauer
Die Westerwaldkaserne ist ein ehemaliger Standort der Bundeswehr in Montabaur. Sie beherbergte von 1966 bis 1993 das Raketenartilleriebataillon 350, das im Rahmen der Nuklearen Teilhabe für den Einsatz von Atomwaffen (Sergeant Rakete mit dem Nukleargefechtskopf W52 mit einer Sprengleistung von 200 KT; bzw. der Lance Rakete) vorgesehen war. Die Kaserne war aber auch Standort von Instandsetzungseinheiten (InstAusbZentrum, Stab InstRgt 5 und Teile des Inst.Btl 310 sowie zeitweise einer Kraftfahrausbildungseinheit). Das Bundesverteidigungsministerium gab im Jahr 2001 die geplante Schließung bekannt, die Nutzung durch die Bundeswehr endete 2005 und somit die Geschichte Montabaurs als Garnisonsstadt. Für das Gelände und die 16 verbleibendenen Gebäude stellte sich der Kommune die Aufgabe der Konversion und Nachnutzung der rund 35 Hektar großen Fläche. Weil nahezu zeitgleich mit dem Freiwerden der Kaserne ein ähnlich großes Gewerbegebiet am ICE-Bahnhof Montabaur erschlossen worden war, wurde für die Kaserne ein mehrjähriger Leerstand hingenommen. Ein städtebaulicher Vertrag mit einem Investor wurde deshalb erst im Juli 2013 geschlossen.
Als das Artilleriebattaillon 350 im Jahre 1961 in Eschweiler, Lager Donnersberg, aufgestellt wurde liefen bereits die Planungen zum Neubau der Westerwald-Kaserne in Montabaur. Nach einer Zwischenstation in der General-Delius-Kaserne in Mayen/Eifel, wurde das zwischenzeitlich in Raktenartilleriebataillon umbenannte Bataillon im Jahre 1966 (Juni-September) nach Montabaur verlegt. Das Bataillon war mit dem amerikanischen Waffensystem "Sergeant" ausgerüstet und als Heeresartillerie dem III. Korps in Koblenz unterstellt.
Das Bataillon war in sechs Batterien untergliedert:
1. Batterie = Stabs- und Versorgungsbatterie
2. - 5. Batterie = schießende Batterien mit je einem Raketenwerfer
6. Batterie = Wach- und Begleitbatterie.
Im Jahre 1976/77 erfolgte die Umrüstung auf das neue Waffensystem "Lance", dass auch mit einer Umstrukturierung des Bataillons einherging.
Während die 1. Batterie ihren Auftrag behielt, wurde die 2., 3. und 4. Battreie als schießende Batterie mit je 2 Kettenfahrzeuge als Lance-Waffenträger ausgerüstet, die ehemalige 5. (schießende) Batterie wurde aufgelöst, die ehemalige 6. Begleitbatterie wurde zur 5. Batterie.
Die schießenden Batterien übten den scharfen Schuß, abwechselnd je 2 Batterien jedes 2. Jahr, auf dem NATO-Schießplatz NAMFI/Kreta.
Mit den politischen Veränderungen in Folge von "Glasnost" und "Perestroika" in der UDSSR und dem Warschauer Pakt, wurde auch eine Änderung der militärpolitischen und strategischen Ausrichtung der NATO und Bundeswehr in Westeuropa notwendig.
Die Raktetenartillerieeinheiten des Heeres wurden 1993 außer Dienst gestellt.
Ehemals stationierte Truppenteile:
Raketenartilleriebataillon 350
InstAusbZentrum
Stab InstRgt 5
°
Teile des Inst.Btl 310
°
Kraftfahrausbildungseinheit°
Stadtwappen Montabauer
Lage der Kaserne in Rheinland-Pfalz