Steuben - Kasernen

K A S E R N E N
Aktive- und ehemalige Bw-Liegenschaften mit Artilleriebezug
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Steuben

Steuben-Kaserne
Gießen



Die Steuben-Kaserne in Gießen, benannt nach dem General Friedrich Wilhelm Ludolf Gerhard Augustin von Steuben, lag im Stadtwald im Osten des Stadtgebiets und umfasste eine Fläche von 55 ha. Auf dem später als Steuben-Kaserne genutzten Gelände wurde im Zweiten Weltkrieg für die Wehrmacht das "von Brauchitsch-Lager" durch den Reichsarbeitsdienst der Nationalsozialisten errichtet. Es umfasste 8 massive Gebäude sowie 60 kleinere Feldhäuser. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das von Brauchitsch-Lager als "Camp Smith" zunächst ab 1946 durch Besatzungstruppen der US-Army genutzt. Mit der Aufstellung der Bundeswehr  zogen am 15. Januar 1957 zunächst Stab und Stabsbatterie des  Artillerieregimentes 2 (zuvor: Feldartillerieregiment 2,  Deines-Bruchmüller-Kaserne in Lahnstein) in die Kaserne ein. Aus diesen Einheiten wurde am 1. März 1959 das Feldartilleriebataillon  55 aufgestellt (später: Panzerartilleriebataillon 55). Die Kaserne wurde  nunmehr unter der Bezeichnung "Scharnhorst-Lager" geführt. Am 2. April  1959 erfolgte ein Unterstellungswechsel des Feldartilleriebataillons 55  zur Panzergrenadierbrigade 5. Ab 29. Juni 1959 wurde das  Feldartilleriebataillon 55 schrittweise nach Stadtallendorf verlegt.

1959 zog in die Kaserne das Artilleriebataillon 340 ein, das als eine der ersten Einheiten der Bundeswehr mit nuklearfähigen Honest John (HJ)-Raketen ausgestattet wurde.

In den 1960er Jahren fanden in der Kaserne Ausbaumaßnahmen statt.
Am 1. September 1964 wurde das Artilleriebataillon 340 zunächst  in Raketenartilleriebataillon 340 und schließlich am 1. Januar 1965 in  Raketenartilleriebataillon 52 umbenannt. Ebenfalls am 1. September 1964  erfolgte die Umbenennung des "Scharnhorst-Lager" in Steuben-Kaserne.
Zwischen 1966 und 1975 beherbergte die Steuben-Kaserne zudem den Stab des Flugabwehrraketenregiments 2.

Das Raketenartilleriebataillon 52 blieb bis 1992 in der Steuben-Kaserne Gießen. Allerdings wurde 1981 bereits eine Batterie nach Kusel  verlegt. 1986 erfolgte die Aufstellung einer zusätzlichen Batterie des  Bataillons in Kusel. Eine Batterie wurde zudem aus dem Bataillon  herausgelöst; sie bildete fortan die Begleitbatterie 5, die in der  Steuben-Kaserne verblieb. Mithin befanden sich die 1., 2. und 4. Batterie des  Raketen-artilleriebataillon 52 sowie die Begleitbatterie 5 noch in der  Steuben-Kaserne in Gießen, während die 3. und 5. Batterie in Kusel  lagen.
Zwischen 1962 und 1993 war das Sondermunitionslager Alten-Buseck  eingerichtet, in dem US-Nuklearwaffen deponiert waren. Diese gehörten  zur 30. USAFAD. Im Verteidigungsfall war die Ausstattung des  Raketenartilleriebataillon 52 mit diesen atomaren Sprengköpfen geplant.

Vom 1. April 1982 bis zum 11. September 1992 befand sich das  Jägerbataillon 56 (Geräteeinheit) in der Steuben-Kaserne Gießen. Das  Jägerbataillon wurde anschließend zur Berg-Kaserne verlegt und in das Heimatschutzbataillon 56 umgegliedert.



In unmittelbarer Nähe befand sich der US-Stützpunkt Hohe Warte (Bild unten),  der am 5. August 1982 als erste Patriot-Raketenabwehrstellung in der  Bundesrepublik Deutschland eingerichtet wurde. Hier lag das 4. Bataillon  des 43rd US-Air Defense Artillery Regiment. 1991 erfolgte im Zuge des  Golfkrieges der Abzug der US-Truppen.



Mit dem Ende des Kalten Krieges  wurden 1992 die 1. und 2. Batterie des Raketenartilleriebataillon 52  aufgelöst und die 4. Batterie ebenfalls nach Kusel verlegt. Auch das  Raketenartilleriebataillon 52 wurde nach Kusel verlegt und dort als  Raketenartillerielehrbataillon 52 stationiert. Die Begleitbatterie 5  wurde ebenfalls außer Dienst gestellt.

Die Kaserne wurde am 30. September 1993 aufgelöst. Die meisten Hangars und einfach gebauten Unterkünfte („Baracken“) wurden  abgerissen. Rund um die verbliebenen Gebäude und technischen  Einrichtungen wurde das Gewerbegebiet „Europaviertel Gießen“ entwickelt (Bild).




Ehemals stationierte Truppenteile:

Unbekannte Teile der Wehrmacht "Name: von Brauchitsch-Lager"

US-Army "Name: Camp Smith"
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Stab und Stabsbatterie ArtReg 2  "Name: Scharnhorst Lager"
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Feldartilleriebataillon 55 "Name: Scharnhorst-Lager"
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Artilleriebataillon 340 (Hohnest John) "Name: Scharnhorst-Lager"
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Raketenartilleriebataillon 52 "Name: Steuben-Kaserne"
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Begeleitbatterie 5 "Name: Steuben-Kaserne"
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°Stab Flackregiment 2
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°°°Jägerbataillon 56 (GE)
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Stadtwappen Gießen




Lage der Kaserne in Hessen



ZU - GLEICH
ist der Schlachtruf der Artillerie
Ein dreifach donnerndes
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